Ablauf einer Futterberatung
Vor Ort Beratung
Um mir ein genaues Bild von der Haltung und Fütterung deines Pferdes machen zu können, starten wir mit einem Rundgang. Dabei überprüfen wir die aktuelle Rationsmengen und wiegen diese ggf. ab. Anschließend füllen wir gemeinsam einen detaillierten Anamnesebogen zu Haltung, Fütterung, Auffälligkeiten und (Krankheits-) Vorgeschichte aus. Bereits vorhandene Blutbilder, Allergietests, Kotproben und/oder Heuanalysen nehme ich gerne mit in den Anamnesebogen auf. Anschließend bestimmen wir den BCS (Body Condition Score nach Schramme) bei deinem Pferd und vermessen es. Falls du das aktuelle Gewicht deines Pferdes nicht kennst, kann ich anhand der genommenen Maße und des BCS ein ungefähres Gewicht rechnerisch Zuhause ermitteln. Prima ist natürlich, wenn du Wiegeergebnisse von der Pferdewaage vorliegen hast.
Nachdem wir alle Informationen gesammelt haben, werde ich noch einige Fotos deines Pferdes machen, um den Ist-Zustand zu Beginn festhalten zu können.
Anschließend werte ich alle Daten Zuhause aus und ermittle den Bedarf deines Pferdes im Abgleich zu der aktuellen Ration. Danach erstelle ich einen Fütterungsplan, der individuell auf den Bedarf und die Bedürfnisse deines Pferdes abgestimmt ist. Dies bekommst du nach ca. 14 Tagen per Email zugesendet.
Solltest du Rückfragen haben, noch nähere Erläuterungen wünschen oder es Probleme wie z. B. Futterverweigerung geben, dann melde dich gerne! Dies ist drei Monate nach Erstberatung inbegriffen und kostenfrei. Ansonsten ist eine Nachjustierung bei Änderungen wie z. B. neue Ernte, Veränderungen im Training, Stallwechsel o. ä. sinnvoll.
Online Beratung
Vorab sei angemerkt, dass eine Beratung von Ort immer einer Online Beratung vorzuziehen ist. Allerdings gibt es verschiedenste Gründe, warum ein persönlicher Besuch nicht möglich ist. Deshalb biete ich die Online Beratung an, damit auch dein Pferd die Chance auf eine bedarfsgerechte Fütterung hat!
Nachdem Du mich per Email kontaktiert hast, erhälst Du einen Anamnesebogen sowie eine ausführliche Anleitung. Diesen und die benötigten Unterlagen wie Fotos, Heuanalyse etc. sendest du vollständig ausgefüllt an mich per Email zurück. Bei Rückfragen komme ich dann auf dich zu.
Anschließend werte ich alle Daten aus und ermittle den Bedarf deines Pferdes im Abgleich zu der aktuellen Ration. Danach erstelle ich einen Fütterungsplan, der individuell auf den Bedarf und die Bedürfnisse deines Pferdes abgestimmt ist. Dies bekommst du nach ca. 14 Tagen per Email zugesendet.
Solltest du Rückfragen haben, noch nähere Erläuterungen wünschen oder es Probleme wie z. B. Futterverweigerung geben, dann melde dich gerne! Dies ist drei Monate nach Erstberatung inbegriffen und kostenfrei. Ansonsten ist eine Nachjustierung bei Änderungen wie z. B. neue Ernte, Veränderungen im Training, Stallwechsel o. ä. sinnvoll.
Häufig gestellte Fragen
Nutzt mir eine Futterberatung ohne Heuanalyse überhaupt etwas? Ich bin nur Einsteller*in und habe auf das Futter keinen Einfluss.
Auch ohne Heuanalyse lässt sich der Nährstoffbedarf deines Pferdes grundsätzlich ermitteln.
Nichtsdestotrotz empfehle ich gerade bei (chronischen) Problemen deines Pferdes immer eine Heuanalyse durchführen zu lassen. Oft kann sie den ausschlaggebenden Hinweis geben und nur so lässt sich die Ration ganz individuell auf dein Pferd abstimmen.
Mittlerweile haben viele Heulieferanten bereits auf die Mitlieferung einer Heuanalyse umgestellt. Sollte dies bei dir nicht der Fall sein, ist eine Beprobung auch für den Laien bzw. Einsteller einfach durchführbar. Selbst bei wechselnden Heuchargen kann eine Durchschnittsanalyse viel Aufschluss geben und die Fütterung damit noch besser an dein Pferd angepasst werden. Gerne berate ich dich oder führe die Entnahme und den Versand der Heuanalyse ins Labor selbst durch.
Mein Pferd bekommt bereits gutes Mineralfutter und diverse Zusatzfuttermittel. Wozu brauche ich da noch eine Futterberatung?
Ob ein Mineralfutter gut oder schlecht ist oder das Zusatzfuttermittel hilft, ist immer von der individuellen Situation und dem Bedarf sowie dem Grundfutter und den Rahmenbedingungen abhängig. Ein Futtermittel ist also immer nur dann gut, wenn es auch Bedarf dafür gibt. Um "gut" zu sein, muss es vorhandene Nährstofflücken schließen und darf dabei weder zu einer Über- noch Unterversorgung führen. Auch müssen die Mengen- und Spurenelemente letztendlich im richtigen Verhältnis zueinander stehen, damit dein Pferd sie überhaupt verwerten kann. Ob dies der Fall ist, lässt sich nur durch eine Rationsüberprüfung herausfinden. Füttern auf Verdacht ist nicht zielführend und kann im schlimmsten Falle sogar erhebliche gesundheitliche Probleme bei deinem Pferd verursachen. Eine ausgewogene, individuell auf die Bedürfnisse deines Pferdes abgestimmte Ration sollte immer das Ziel der Fütterung und langfristigen Gesunderhaltung sein.
Um den Bedarf an Mengen- und Spurenelementen meines Pferdes herauszufinden, lasse ich regelmäßig ein Blutbild erstellen und füttere dann kurweise das, was fehlt.
Damit ist es doch rundum versorgt oder nicht?
Die wenigsten Nährstoffmängel sind im Blutbild alleine sichtbar. Extreme Mangelzuständen können sich auch im Blutbild zeigen, allerdings lässt dies keinen Schluss auf die benötigten Nährstoffe zu. Auf alleiniger Basis eines Mangels von Mengen- oder/und Spurenelementen im Blutbild diese Nährstoffe zu supplementieren ist ein Trugschluss und grob fahrlässig. Dies kann schnell zu einer Intoxikation führen.
Hier lässt sich als Beispiel Selen anführen: Die Erythrozyten enthalten ein Enzym, in welches Selen verbaut wird. Wenn man nun am langfristigen Versorgungsstatus von Selen interessiert ist, müsste das Enzym gemessen werden und nicht der Selengehalt des Blutes. Spurenelemente werden in Gewebezellen eingebaut und sind deshalb im Blut so gut wie nicht vorhanden. Somit kann keine klare Aussagen über den korrekten Versorgungszustand getroffen werden.
Von einer "kurweisen" Versorgung auf Basis der festgestellten Mängel aus dem Blutbild sollte deshalb dringend abgesehen werden.
Ein aktuelles Blutbild kann Aufschluss über organische Zustände geben und ist damit zusammen mit einer Heuanalyse und dem klinischen Bildes des Pferdes zu einer hervorragenden Anamnese geeignet und gerne gesehen. Als alleiniges Mittel zur Mineral- und Spurenelementversorgung ist davon aber dringend abzuraten!
Wie haben die Pferde es früher in der Natur bloß ohne (synthetisches) Zusatzfutter überlebt?
Ein Wildpferd bewegt sich auf weit größerem Terrain als es unsere domestizierenden Hauspferde heute tun und frisst dabei unter kontinuierlicher Bewegung im Schritt ca. 14-16 Stunden am Tag. Außerdem ist das Urpferd kein alleiniger Gras- und Heufresser. Es entstammt je nach Urtyp aus dem Wald, der Tundra oder der Steppe und ist auf das Fressen von Blätter, Äste, Wurzeln, Rinde und Flechten ausgelegt. Seine Vorderbeinlänge, Rumpf- und der Kieferbreite sowie die genetische Varianz spielen bei der Futtermittelwahl und dem Fressverhalten eine wichtige Rolle.
Im Gegensatz dazu finden unsere Pferde einseitigen Bewuchs auf viel zu nahrhaften Wiesen. In Deutschland handelt es sich meist um Weiden mit Hochleistungsgräser, die hauptsächliche für die Milchviehzucht konzipiert wurden. Sie haben viel Energie und Protein, dabei aber wenig Rohfaser. Diese Weiden sind leider für Pferde überhaupt nicht geeignet, um ihren benötigten Nährstoffbedarf artgerecht zu decken. Sie werden meist mit Energie, Protein und Zucker überversorgt und gleichzeitig mit Mineralien und Spurenelementen unterversorgt. Deshalb ist es so wichtig, die Werte des Grundfutters zu kennen und damit genau zu wissen, was dem Pferd fehlt, um seinen individuellen Nährstoffbedarf zu decken.
Ich möchte mein Pferd allein mit natürlicher Pferdefütterung, ohne synthetische Zusätze versorgen. Bietest du das auch an?
Mein Ziel ist es, dein Pferd bedarfsgerecht und dabei so naturnah wie möglich zu versorgen. Ob dies möglich ist, lässt sich wissenschaftlich errechnen, in dem man den Bedarf mit den eingesetzten Futtermitteln gegenüber stellt. Dabei stellt man dann allerdings fest, dass es meist Unmengen an natürlichen Futtermitteln benötigen würde, um gerade der Spurenelement- und Vitaminversorgung gerecht zu werden.
Hierzu gerne ein Beispiel: Der Zinkbedarf ohne Mehrbelastung und Ausgleich von Versorgungsüberschüssen aus z. B. Eisen und Mangan im Grundfutter beträgt für ein 500 kg Pferd 425 mg / Tag.
Ein Kilo Heu enthält ca. 20 bis 25 mg Zink. Bei einer angenommenen Aufnahme von 10 kg Heu / Tag würde das Pferd 200 bis 250 mg Zink zu sich nehmen.
Das würde bedeuten, dass man zusätzlich 175 bis 225 mg ergänzen müsste. Weizenkleie enthält 94 mg Zink / kg und sollte bei einem 500 kg Pferd nicht mehr als 500 g / Tag gefüttert werden und 10 % der Heumenge nicht dauerhaft überschritten werden. Dementsprechend müsste man knapp 2,4 kg Weizenkleie ergänzen, um den Zinkbedarf ohne Mehrbelastung, Rassebesonderheiten und Ausgleich von Versorgungsüberschüssen aus dem Grundfutter zu decken. Abgesehen davon, dass dies grundsätzlich abzulehnen ist, da die maximale Fütterungsmenge von Weizenkleie bereits um das fünffache überschritten ist, würde dies u.a. eine enorme Verschiebung des Ca/P Verhältnisses nach sich ziehen und weitere Probleme wie Dickdarmfloraverschiebungen und Darmsteine hervorrufen.
Lässt sich der Bedarf, z. B. von Protein, Energie und Mengenelementen über natürliche Futtermittel decken, so bevorzuge ich selbstverständlich diese. Bei Spurenelementen, Vitaminen und individuelle auch bei Protein geht die Rechnung meist leider nicht auf.
Für mich bedeutet "natürliche Fütterung", dass das Pferd mit allen benötigten Nährstoffen bedarfsgerecht versorgt ist. Dies kann aus wissenschaftlicher Sicht nicht ohne synthetische Zusätze garantiert werden.
Mein Pferd steht nur auf der Weide und bekommt kein Heu. Ist hier überhaupt eine Rationsberechnung durchführbar?
Auch in diesem Fall lässt sich eine Rationsbilanzierung durchführen, um die optimale Versorgung deines Pferdes sicherzustellen. Hierbei wird zum Beispiel die tägliche Grasaufnahme geschätzt und der Pflegezustand und Bewuchs der Weiden genauer angesehen. Allerdings macht auch hier eine Grasanalyse Sinn, denn alleine vom Bewuchs und der Pflege lässt sich meist keine korrekte Aussage über Nährstoffgehalte treffen. All dies findet in der Rationsbilanzierung seine Beachtung.
Hinweis zur Komplementärmedizin:
Der Gesetzgeber fordert folgenden Hinweis:
Bei den auf den folgenden Seiten vorgestellten Behandlungsmethoden handelt es sich um Verfahren der alternativen Medizin, die zum Teil von der Schulmedizin nicht anerkannt sind. Alle Angaben über Eigenschaften, Wirkungen und Indikationen beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungen innerhalb der Therapiemethoden selbst. Alternativmedizin kann andere Verfahren sinnvoll ergänzen.